Radio- und Fernsehsendungen

Regionale Fernseh-nachrichten gewinnen in der Gunst des Publikums

Die Siegerin in der Kategorie der Radio- und Fernsehsendungen ist die SRF-Sendung Echo der Zeit, die zugleich Gesamtsiegerin im MQR-Ranking ist. Kein anderes Medienangebot erreicht eine so hohe Qualität wie dieses Flaggschiff von Radio SRF. Die Sendung überzeugt durch die Relevanz ihrer Inhalte und eine herausragende Fähigkeit zur Einordnung. Auch die reichweitenstarken SRG-Sendungen Tagesschau, Le Journal sowie die Magazinsendungen Rendez-vous und 10 vor 10 bieten eine überdurchschnittlich hohe Qualität. An Qualität zugelegt haben aber in der aktuellen MQR-Ausgabe die regionalen Fernsehnachrichten der Privaten.

Berichterstattungsqualität und Qualitätswahrnehmung des Publikums

Die Grafik zeigt für die Analyse der Berichterstattungsqualität (x-Achse) und die Analyse der Qualitätswahrnehmung (y-Achse), ob ein Medientitel im Vergleich mit der Gruppe unterdurchschnittliche (–1), durchschnittliche (0) oder überdurchschnittliche (+1) Qualitätswerte erzielt.

Bei Medienmarken, die sich in der Diagonale positionieren, kommen beide Messverfahren zu analogen Befunden. Bei Medienmarken ausserhalb der Diagonale weichen die Ergebnisse der Inhaltsanalyse und der Befragung voneinander ab. Punkte oberhalb der Diagonale bedeuten, dass die Medienmarken vom befragten Publikum besser bewertet werden. Liegt der Medientitel unterhalb der Diagonale, schneidet er in der Inhaltsanalyse besser ab.

Lesebeispiel: Im Segment der Radio- und Fernsehsendungen schneidet in der Inhaltsanalyse und Befragung das Echo der Zeit am besten ab.

Siegerin in der Gruppe der Radio- und Fernsehsendungen ist die SRF-Sendung Echo der Zeit. Sie ist gleichzeitig auch die Gesamtsiegerin im MQR-Ranking. Die Sendung punktet durch die Relevanz der Inhalte und eine hohe Einordnungsleistung. Einziger Wermutstropfen: Echo der Zeit hat etwas von ihrem Vorsprung eingebüsst und sowohl bei Berichterstattungsqualität als auch bei der Qualitätswahrnehmung verloren. Die Sendung Rendez-vous liegt nur noch wenige Punkte hinter dem «Echo». 

Insgesamt liefern die reichweitestarken Sendungen der SRG SSR wie die Tagesschau oder Le Journal auch 2024 sehr hohe Qualität. Die Angebote von SRF schneiden insgesamt etwas besser ab als ihre Pendants von RTS – sowohl in der Berichterstattungsqualität als auch in der Bewertung durch das Publikum. Etwas weniger überzeugend ist die Qualität der SRG-Onlineportale. Hier scheint die Längenbeschränkung die Inhalte zu beeinträchtigen, insbesondere in Bezug auf die Einordnungsleistung.

Ein insgesamt erfreuliches Bild zeigt sich bei den privaten Fernsehsendungen. Die Angebote von Léman Bleu, Tele 1, TeleBärn und Tele M1 konnten ihre Qualität verbessern. Besonders auffällig ist, dass diese regionalen Fernsehnachrichten in der Gunst des Publikums gestiegen sind. Bei allen genannten Sendungen war die teils deutlich höhere Bewertung durch das Publikum ausschlaggebend für die Verbesserung – obwohl die inhaltliche Qualität sogar leicht gesunken ist.

Eine Ausnahme bildet die Nachrichtensendung von Tele Züri. Hier ist die Einschätzung des Publikums nur minimal gestiegen, was die leicht negative Entwicklung der inhaltlichen Qualität nicht ausgleichen konnte. Für alle Sendungen besteht weiterhin Verbesserungspotenzial bei der Berichterstattungsqualität, insbesondere in den Bereichen Vielfalt und Einordnungsleistung.

Zwar bleibt der Qualitätsunterschied zwischen den Informationsangeboten des öffentlichen und des privaten Rundfunks nach wie vor gross. Die SRG-Nachrichtensendungen, die über grosszügige Ressourcen verfügen, zählen zu den Qualitätsleuchttürmen in der Schweizer Medienlandschaft. Doch in der mehrsprachigen und kleinräumigen Schweiz spielt der Privatrundfunk eine bedeutende Rolle auf lokaler und regionaler Ebene, die keinesfalls unterschätzt werden darf. Vor diesem Hintergrund ist es sehr erfreulich, dass die privaten Sender ihre Qualität erneut steigern konnten.