Das Medienqualitätsrating 2024 (MQR-24)
Zur Qualität der reichweitenstärksten Medienmarken und Sendungen
Die Qualität journalistischer Medien spielt eine zentrale Rolle für das Funktionieren unserer Demokratie. Das Medienqualitätsrating (MQR) analysiert und bewertet die Qualität reichweitenstarker Medienmarken und Sendungen aus den Bereichen Presse, Radio, Fernsehen und Online in der Deutschschweiz und der Romandie.
Für die aktuelle Ausgabe MQR-24 wurden 42 Medienmarken und Sendungen untersucht, die journalistische Berichterstattung bieten. Das MQR-24 ist die fünfte Ausgabe; frühere Berichte erschienen 2016, 2018, 2020 und 2022.
Die Berichterstattungsqualität wird durch ein inhaltsanalytisches Verfahren erfasst, während die Qualitätswahrnehmung des Publikums mittels einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage gemessen wird. Diese doppelte Messung der Medienqualität ist sowohl national als auch international einzigartig. Darüber hinaus wird der gesellschaftliche Einfluss der Berichterstattung in den Bereichen Politik und Wirtschaft untersucht. Das MQR bietet somit einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Medienmarken und Sendungen sowie deren Qualität und Einfluss. Es dient als Orientierungshilfe und externe Referenz für alle, die sich für Medien interesserieren – einschliesslich für die Medienschaffenden selbst.
Medienqualitätsrating 2024: Ergebnisse auf einen Blick
Verschiedene Methoden kommen zu ähnlichen Ergebnissen
Die Qualitätsmatrix funktioniert wie eine Lupe: Mit ihr lässt sich einfach erkennen, wie eine Medienmarke oder Sendung im Hinblick auf die Berichterstattungsqualität (X-Achse) und die Qualitätswahrnehmung des Publikums (Y-Achse) abschneidet.
Die Einteilung unterscheidet nach unterdurchschnittlichen (–1), durchschnittlichen (0) und überdurchschnittlichen (+1) Qualitätseinstufungen.
Lesebeispiel: Die Populärmedien sind rot eingefärbt. Dieses Segment zeigt sowohl in Bezug auf die Berichterstattungsqualität (Inhaltsanalyse) als auch auf die Qualitätswahrnehmung (Bevölkerungsbefragung) die geringste Qualität (Position unten links).
Einteilung in vier Gruppen
Wie lassen sich verschiedene Medienmarken und Sendungen überhaupt sinnvoll miteinander vergleichen? Die untersuchten Medienmarken und Sendungen gehören unterschiedlichen Gattungen (Radio, Fernsehen, Presse, Online) an, verfügen über unterschiedliche Publikationszyklen und zeichnen sich durch unterschiedliche inhaltliche Ausrichtungen aus (z.B. Qualitäts- und Populärmedien).
Die Einteilung in die vier Gruppen «Tages- und Onlinezeitungen», «Sonntagszeitungen und Magazine», «Populärmedien» sowie «Radio- und Fernsehsendungen» spiegelt die Merkmale der Gattung, des Erscheinungszyklus und der Ausrichtung wider.
Selbstverständlich sind auch Vergleiche von Medienmarken und Sendungen über die vorgeschlagenen Vergleichsgruppen hinweg möglich, da die Qualität aller Medienmarken nach denselben Verfahren – Inhaltsanalyse und repräsentative Bevölkerungsbefragung – ermittelt wird.
Publikum und Wissenschaft teilen demokratietheoretisches Qualitätsverständnis
Die Ergebnisse der Berichterstattungsqualität (Inhaltsanalyse) und der Qualitätswahrnehmung des Publikums (repräsentative Onlinebefragung) stimmen weitgehend überein.
Statistisch ausgedrückt: Der Korrelationskoeffizient nach Pearson (r) beträgt 0,82 und liegt damit ähnlich hoch wie bei den vorherigen MQR-Ausgaben. Dies bedeutet, dass Medientitel, deren Berichterstattung eine hohe Qualität aufweist, auch von den Befragten als qualitativ hochwertig wahrgenommen werden – und umgekehrt.
Die hohe Korrelation der Ergebnisse deutet darauf hin, dass in der mediennutzenden Bevölkerung ein fest verankertes Verständnis von Medienqualität besteht, das den demokratietheoretischen Überlegungen entspricht, auf denen auch die Inhaltsanalyse basiert.
Im aktuellen MQR-24 schneiden die SRF-Rundfunksendung Echo der Zeit und die Neue Zürcher Zeitung besonders gut ab, während die Populärmedien die niedrigsten Werte erzielen. Zwischen diesen Polen positionieren sich die übrigen untersuchten Medienmarken und Sendungen, wie beispielsweise aus der Gruppe der Tages- und Onlinezeitungen die Berner Zeitung und der Tages-Anzeiger, sowie aus der Gruppe der Sonntagszeitungen und Magazine die SonntagsZeitung und die Weltwoche.
Die X-Achse zeigt die inhaltsanalytisch gemessene Berichterstattungsqualität auf einer Skala von 0 (sehr niedrig) bis 100 (sehr hoch).
An der Y-Achse ist die Qualitätswahrnehmung des Publikums ablesbar, wie sie mittels Onlinebefragung gemessen wurde. Die Skala reicht ebenfalls von 0 (sehr niedrig) bis 100 (sehr hoch).